Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinien für Bäche und Flüsse im Tecklenburger Land

In den letzten Tagen wurde im Recker Bauausschuss bzw. im Ibbenbürener Umweltausschuss die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie und damit die Verbesserung der Wasserqualität beraten und berichtet.
Da ich im Ibbenbürener Umweltausschuss persönlich anwesend war, möchte ich dazu Stellung nehmen. In einem Beitrag des WDR in der Sendung WESTPOL und in einem Beitrag des Spiegel, beide aus August 2015, wurde von deutlichen erhöhten PCB-Belastungen im Grubenwasser der hiesigen Zeche berichtet. In einer vorläufigen Tischvorlage des Umweltministeriums NRW wurden diese Werte bestätigt. Die Messungen wurden im übrigem vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) durchgeführt. Leider habe ich in der Sitzung in Ibbenbüren weder von der Verwaltung noch von den Ausschussmitgliedern dazu nicht ein Wort gehört. Über die meines Ermessens vorliegende Befangenheit einer großen Fraktion will ich lieber nichts sagen. Im Artikel zur Recker Bauausschusssitzung bzgl. PCB ebenfalls nichts.
Immerhin gehört PCB zu den zwölf als dreckiges Dutzend bekannten organischen Giftstoffen.
Bereits in den 80er Jahren wurde PCB im Dollart in Holland nachgewiesen. Eine dortige Umweltvereinigung verfolgte den Weg zurück und landete bei der Preussag in Ibbenbüren. Die Preussag räumte seinerzeit den Einsatz PCB-haltiger Öle ein.
Das entsprechende Hydrauliköl werde aber seit 15 Jahren nicht mehr verwendet und die Konzentration lasse im Grubenwasser kontinuierlich nach. Wenn die Aussagen der damaligen Preussag und heutigen RAG zutreffend gewesen wären, dürfte es doch überhaupt nicht zu den aktuellen hohen Messwerten kommen.
Dass kein Aufschrei durch die Politik geht, ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar.Zumindest bei der Überschreitung von Grenzwerten kann man die Maßnahmen nicht erst in bis zu zwölf Jahren erledigt haben. Mit dem Grubenwasser werden übrigens zur Zeit ca. 700.000 Kilogramm Salz pro Tag in die Ibbenbürener Aa eingeleitet. Im Namen der Bürgerinitiative Bergbaubetroffener (BBI) haben wir nunmehr die Bezirksregierung Arnsberg in Dortmund und das Umweltministerium in Düsseldorf um weitere Fakten und Unterstützung gebeten. Es darf und kann nicht sein, dass unsere Kinder und Enkelkinder irgendwann für die heutigen Versäumnisse sehr viel Geld bezahlen müssen.
Norbert Westphal
(Stellv. Vors. der BBI)